Für Grace — Ekstase
Für Grace — Ekstase
All die Pillen und Tabletten
Die weißen Hasen, die zu fangen sind
Sally und ihre Rosen
Die weit geöffneten Augen,
Die riesigen Pupillen
Die Träume, die noch niemand träumte
Berge aus Zuckerwatte, schnell erklommen
Heiße Winde, die in den Bäumen wühlen
Blumen und Pilze, grüßend am Wegesrand
Nicht sie aber wirken
Schlafentzug vielmehr
Und Meditation, die Öffnung aller Sinne
Dem Unterbewussten zugewandt
Dem Einfall, der spontanen Idee
Den Windungen der Assoziation
Den Eruptionen der Intuition
Und plötzlich, diese Nähe
Ein neues Verstehen
Der Great Society
Einer Gesellschaft, bunt bemalter Tod
Einem Wiedergänger, fordernd und saugend
Mit jeder Zuweisung schlägt sie zu
Mit jeder Rolle, die sie vorgibt
Stirbt das Individuum
Der Einzelne, seine Lebendigkeit
Aber wenn wir in uns gehen
Wenn wir tief in uns gehen
Wenn wir noch tiefer gehen
Um uns zu sehen, uns zu finden
Dann schauen wir wieder hinaus
Durch das Innerste in das Außen
Dann finden wir eine ganze Welt
Dann schauen wir in DIE eine Welt
Deren Teil wir sind, die UNSERE ist
Dann finden wir unseren Sinn
Diese Welt zu lieben, sie zu liebkosen
In ihr zu verschmelzen
Dann setzt die Musik ein
Eine verschlungene Melodie
Wenn wir ganz versunken sind
Und dennoch in der Welt unterwegs
Psychedelische Klänge
Hypnotische Rhythmen
Eine Stimme, erfüllt vom Rausch
Ein Kontra-Alt, das Tor ins Paradies
Geprägt vom Blick auf die andere Seite
Durchtränkt von Wahrheit und
Der Erzählung dessen, was sein könnte
Liebe
Liebe könnte sein, sie konnte es einst
Ein Ausflug in die Unendlichkeit
Das Loslassen aller Selbstbegrenzung
Ein Gefühl der Lust, sich dem Dunkel zu stellen
In den Abgrund zu starren, auf dass er zurück starrt
Wie Nietzsche einst herausfand
Die Farben werden anders, klarer, frischer
Ein neuer Wind weht, eine neue Tür öffnet sich
Hinaus aus dem Alten
Hinaus aus dem Vorgegebenen
Heraus aus dem Befohlenen
Hinein ins Verlorene
Das uns nie verlassen hat
Das wartet und wartet
Bis wir es finden
Bis wir es leben
Liebe
Liebe könnte sein, sie konnte es einst
Freiheit
Freiheit könnte sein, sie konnte es einst
Sie kann es wieder
Wenn du sie gibst
Wenn du sie nimmst
Nicht mit Gewalt, nein, sanft
Sanft, weil sie dein war und ist
Bis dahin lausche dem Geist
Den Träumen, den Kämpfen der Früheren
Suche sie und fühle dich ein
Werde eins mit dem Klang
Schwing mit, schaukle vor und zurück
Der Ausstieg, Brüder und Schwestern
Braucht keine Drogen
So wenig er sie verachten würde
Nur Bewusstsein
Wach und zugleich in Trance
Entfesselt und entgrenzt
Gelegenheit, den Raum zu verlassen
Und endlich, endlich frei zu sein
Eins zu sein, selbst zu sein
Damals! Heute! Morgen!
Die Revolution harrt ihrer Kinder!
Von: Gisbert André Hajowsky