Donnerstag, 4. April 2024
Dienstag, 19. Dezember 2023
Looking in the eyes
Too much time thinking and a strange happening
I thought about the table, deep in philosophically doubt, if it really does exist... but suddenly the table looked back at me, in deep philosophically doubt about MY existence!
Stillstand
Stirb nicht still
André van Markow
Mittwoch, 6. September 2023
Montag, 31. Juli 2023
Kunstkucken, Gunstgucken, Augenblick
Elas Omere besucht eine Rausstellung
Und dann kann er plötzlich von einer Empore aus unten die Reste der Ausstellung sehen. Vieles ist bereits verpackt, Dreiecke in Folien, Rechtecke in Tüchern und Kisten. Aber da sind auch noch Stellwände und einzelne Bilder an den Wänden oder auf Packtischen. Er betrachtet die Bilder einer Rausstellung, einem – da in diesem Moment keiner daran arbeitet – Prozess, der selbst wie ein arrangiertes Kunstwerk wirkt, eine Installation und doch keine sein kann, da sie ganz zufällig zustande kam. Nur für diesen Moment, nur für ihn, den Zaungast von der Empore aus dem Treppenhaus.
„Ursula – Das bin ich. Na und?“ hieß die Ausstellung vor der Rausstellung und es hätte Elas Omere interessiert, warum dieses Zitat der Künstlerin als Titel gewählt wurde. Er wird es nun nicht erfahren. Zumindest nicht von hier oben. Es klingt selbstbewusst. Und das allein ist ja schon mal gut. Er sieht, dass Ursula schmale, hohe Schranktüren mit Frauenfiguren bemalt hat und denkt an Ateliers, in denen er gewesen ist und Bilder, in die er sich verliebt hat. Er entdeckt Türknäufe, die noch ins Holz geschraubt sind und ihn überkommt Traurigkeit. Weil eben manches mit Pomp und in Würde im Museum landet und anderes in Kellern und auf Dachböden verstaubt. Elas Omere hat kein habgieriges Herz, doch der sich ankündigende Verlust dauert ihn. Weil Zufälle über so vieles entscheiden: Welche Schrankwand vom Sperrmüll jemand nach Hause schleppt und bemalt, wer sie zu sehen bekommt und wie ihre Geschichte weitergeht. Alles im Trudeln der Zeit, in der manchmal nachdrücklich und laut, aber doch weitaus öfter klammheimlich und schleichend ein Künstler oder eine Künstlerin in den Ruhestand geht. Rausstand. Am Ende gibt es nichts, das festgehalten werden muss. Oder kann. Jedem Ende wohnt ein Schaudern inne.