Dienstag, 19. Dezember 2023

Stillstand

 Stirb nicht still





 Entscheidungen. Wollen. Freiheit. Wahl. Entscheidung. Leere Zeit? Wer vergibt sie? Wer kann auch anders? Wir! Wir allein! Kein Moment muss sinnfrei sein. Ein Sprung, eine neue Idee, eine andere Entscheidung. Jetzt. Was tun? Was ist möglich? Ein Blick rundherum. Dann aus dem Fenster. Auf der Suche jetzt. Den Sinn. Den setzen wir. Und selbst wenn Absurdität ein Universum wäre, in dem wir leben müssten. Warum nicht einen Sinn setzen? Ohne Hoffnung? Ein Sinn. Genau hier und jetzt. Das war die Idee von Camus. Seine Erleuchtung! Sinn setzen. Selber. In aller Vergeblichkeit. Revolte! Wie ein Mandala. Und ich, ich setze jetzt meinen Sinn. Ich will jetzt leben. Nicht später. Egal, was passieren wird. Egal, was mich umgibt. Lebendigkeit. Die wir nur aus uns selbst schöpfen. Eine Erinnerung kommt auf. Die Aktion. Die Band. Der Blog. Elas Omere. Elas Omere würde nicht einfach herum sitzen. Er würde sein Ding machen. Er würde kreativ sein. Er wüsste, dass der Moment stets eine Bühne ist. Und auf der Bühne gibt man alles. Egal, ob man darauf gestoßen wurde. Egal, ob man Gitarre oder Bass spielen kann. Man hat die Klampfe in den Händen, man kann Töne machen. Man kann singen. Schief vielleicht. Aber warum sich nicht zum Narren machen. Der Tod ist da nicht so. Er nimmt auch das noch mit. Aber die Lebendigkeit. Die Lebendigkeit wird mich bis zum letzten Atemzug tragen. Nur sind unsere Instrumente bei Elas Omere Stift und Papier, Bildschirm und Tastatur. Unsere Töne sind Buchstaben. Unsere Melodien Geschichten und Gedichte. Do it yourself! Really! Do it yourself! Die Bahn, fällt mir plötzlich auf, hat nicht umsonst hier gehalten. Meine Assoziationen waren nicht umsonst. Zufall vielleicht. Oder Schicksal sogar. Wer kann es wissen? In den Scheiben spiegelt sich die Abendsonne. Und die Brücke ist eine Metallkonstruktion. Nicht sehr schön. Aber ein Rahmen. Kunstvoll gestaltet. Mit Graffiti verziert. Der Stahl als Rahmen. Für einen kleinen Ausschnitt Wirklichkeit. Ein bisschen Grün. Durch die Äste hindurch lässt sich moderne Architektur erahnen. Seelenlose Glasbauten. Schlicht. Nichtssagend. Leblos. Was für ein Gegensatz! Schon ist das Smartphone gezückt, die Kamera eingeschaltet. Das Experiment gelingt. Die unterschiedlichen Blickwinkel ausprobieren. Keiner der richtige. Keiner der falsche. Alle zusammen. So wie es sein muss. Nein. Wie es sein kann. Während dieses Wimpernschlages. Und schon ist die Nervosität verwandelt. Überspielt. Nein. Aus dem Spiel. Eine Idee entsteht. Die zu diesem Text. Dieser Notiz. Diesem Fragment. Philosophie ist keine staubige Sache. Sie ist eine Art zu Leben. Eine Kunst zu leben. Einfach zu vermitteln. Einfach in den Alltag umzusetzen. Um aus ihm auszubrechen. Während ich von Fenster zu Fenster neue Motive suche. Während Jazz aus meinen Kopfhörern dröhnt. Der Punk der Vierziger Jahre. Fühle ich mich frei. Eingezwängt in eine enge, luftleere Röhre aus Stahl aus Glas. Und trotzdem frei. Ich merke, wie Elas Omere wächst. Zusammenwächst mit meinen alten Gedanken, Idealen, Zielen. Wie Elas Omere auch hinter der Bühne, zwischen den Auftritten lebendig bleibt. Weshalb er wagen darf, sich authentisch zu nennen. Schon ruckt der Zug wieder an. Nach einer Viertelstunde? Einer halben Stunde? Ich habe es nicht mitbekommen. Denn ich habe nicht gewartet. Elas Omere wartet nicht. Er wartet nie. Und wenn er in die Gefahr kommt, einmal warten zu müssen, dann erinnert er, dann erinnern seine Bandmitglieder sich an die Möglichkeiten, die in Wirklichkeit überall versteckt sind. Und entdeckt werden wollen. Selbst müde wird Elas Omere wieder wach. Und schaut sich um. Kreativ und mit einem Gefühl von Lebendigkeit. Nicht gut vielleicht. Aber kreativ und in dem Bewusstsein zu leben. Und was will er mehr? Und was würde ihm mehr Freude bereiten, als sich mitzuteilen in der Hoffnung, dass seine Leser sich motiviert fühlen, bestärkt ihr eigenes Ding zu machen. Sich an die Freiheit zu erinnern. Ihre Freiheit. 

André van Markow









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