Mythos/Rock’n’Roll
Erst so, dann so
Du keimst, wächst heran
In Wärme, Geborgenheit
Von zweitem Herzschlag gewiegt
Und dann wird es kalt, sehr kalt
Ein Ätzen und Brennen: Atem
Es wird grell, blendend grell
Du wirst allein für dich stehen
Von nun an, dein Schrei: Erwachen
Und am Ende wird es dunkel
Stockdunkel
Und diese Kälte, sie bleibt
Im Hintergrund, im Sonnenschein
Findest du auch warme Momente
Gelegentlich
Ein milderes Licht
Ein Lächeln und Antwort
Es bleibt nur ein kleiner Bruch
Nur mehr Erinnerung schließlich
Schatten bloß, schnell verschwommen
Schnell vergessen
Denn du stehst für dich
Für dich allein
Die Kälte hält dich im Griff
In Gedanke und Traum
Im Tun und Hasten
Im Ruhen und Arbeiten
Im Lieben und Scheiden
Warte nicht, bastle dir Flügel
Lebe den Mythos, werde Ikarus
Schwing dich auf, dem Himmel näher
Bis das Wachs schmilzt
Bis dein Werk Feuer fängt
Breite die Arme aus und stürze
Lass dich fallen, grüße die Tiefe
Schließlich ist es gleichgültig
Es wird vergessen sein
Ist es schon
Es wird ohne Bedeutung sein
War es immer
Ein Unfall, ein Wahn
Einer von vielen
Am Ende, in grelles Licht getaucht
Hast du es versucht
Die Glut des Mythos zu schüren
Hast es immerhin versucht
Das Unmögliche zu erstreben
Du hast alles gegeben
Und nur dann gelebt, nur dann
Alleine für dich gestanden
In der Schönheit des Aufbegehrens
Der Schönheit des tiefen Falls

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