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Manch tote Seele
Haust unter junger Haut
Manch frischer Geist
Birgt sich hinter Falten
Niemand sieht, jeder ahnt
Dem Traum folgt Erwachen
Dem Anfang das Endgültige
Dem Morgen des Aufbruchs
Der Mittag unter den Getriebenen
Dem Nachmittag der Getäuschten
Der Abend, der Abend, so schnell
Zu Füßen des Plattenbaus
Am Hinterausgang der Passage
Neben dem wilden Sperrmüll
Schnell die letzte Kippe angezündet
Vor der Arbeit, im Dämmerlicht
Der Frühe, die ins Ende schwindet
Geh im Licht der roten Sonne
Nicht zu lange bleib, warte nicht
Verbrauche dich vor der Zeit
Bevor es Nacht wird, tiefe Nacht
Auf der nächsten Laterne
Rastet ein Bussard, edles Tier
Und verharrt Blick in Blick, wild
Wie eine Erinnerung an den Flug
An den Flug, der unser Ziel bleibt
Noch einmal glühen, alles geben
Den Schlaf missen, ohne Rückhalt
Bluten, die Hände wund schürfen
Ausbrennen im Versuch
Lebendig zu bleiben
Im Schmerz der letzten Lust
Zu finden, was verloren ward
Bevor es dunkel wird, dunkel
Geh im Licht der roten Sonne
Nicht zu lange bleib, warte nicht
Verbrauche dich vor der Zeit
Bevor es Nacht wird, tiefe Nacht
Manch Träne trägt ein Lächeln
Und wird zum Aufbegehren
Manch tiefere Weisheit
Verlangt den Wahn des Narren


